Sauna in Eigenregie: Wie man eine eigene Sauna Schritt für Schritt baut
Das Verlangen nach Ruhe, Wärme und Regeneration ist so alt wie die Menschheit selbst. Eine eigene Sauna bietet nicht nur einen Ort der Entspannung, sondern bringt auch zahlreiche nachgewiesene gesundheitliche Vorteile mit sich – sie stärkt das Immunsystem, verbessert die Durchblutung, hilft, Muskelverspannungen zu lösen, und fördert die Schlafqualität. Außerdem wirkt sich das Saunieren positiv auf die Psyche aus – es schüttet Endorphine aus und senkt das Stressniveau.
Egal, ob du dich für eine Außensauna im Garten oder eine kleinere Variante im Innenraum entscheidest – du kannst sie auch in Eigenregie bauen. Mit etwas Sorgfalt, hochwertigem Holz und einem passenden Oberflächenschutz entsteht ein Ort, an den du jeden Tag gerne zurückkehren wirst.
Der eigentliche Bau lässt sich in mehrere Schritte unterteilen:
1. Planung und Standort der Sauna
Bevor du mit der Arbeit beginnst, entscheide dich, ob du eine Außensauna oder eine Innensauna bauen möchtest. Eine Außensauna eignet sich ideal für die ganzjährige Nutzung und bietet einen angenehmen Kontrast zur kühlen Luft nach dem Saunagang. Eine Innensauna passt gut in größere Badezimmer, Kellerräume oder Technikräume.
Die empfohlene Größe für eine Außensauna liegt bei 4–6 m². Plane bei der Gestaltung ausreichend Platz für Bänke, einen Saunaofen und eine Belüftung ein.

2. Material und Dämmung
Die Grundlage einer hochwertigen Sauna ist Holz – am häufigsten werden nordische Fichte, Erle oder Zitterpappel verwendet. Diese Holzarten kommen gut mit Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit zurecht. Für die Konstruktion eignen sich KVH-Kanthölzer, für die Innenverkleidung Profilbretter aus Zitterpappel oder Erle und für die Bänke Abachi-Holz, das sich bei Hautkontakt nicht aufheizt.
Die Dämmung der Sauna erfolgt mit Mineralwolle (80–100 mm) und wird auf der Innenseite mit einer Aluminium-Dampfsperre abgedeckt. Außen wird hingegen eine diffusionsoffene Folie verwendet, die Feuchtigkeit abhält, dem Holz aber das Atmen ermöglicht.

3. Schritt-für-Schritt-Bau
- Bereiten Sie das Fundament vor – Betonfundamente oder Pflastersteine. Der Untergrund muss eben und stabil sein.
- Bauen Sie den Rahmen aus KVH-Kanthölzern (z. B. 80×60 mm). Überprüfen Sie rechte Winkel und die Waagerechte.
- Bringen Sie die Dämmung zwischen den Balken an und decken Sie sie mit einer Dampfsperre aus Aluminiumfolie ab.
- Innen befestigen Sie die Saunaprofilbretter, außen verkleiden Sie die Konstruktion je nach gewähltem Stil.
- Montieren Sie die Tür – idealerweise eine Glastür aus Sicherheitsglas, die dem Raum Leichtigkeit verleiht.
- Installieren Sie den Saunaofen (elektrisch oder holzbefeuert). Bei elektrischen Öfen sollte der Anschluss von einem Fachmann durchgeführt werden.
- Bauen Sie Bänke, Rückenlehnen und Bodenroste. Verwenden Sie Abachi- oder Erlenholz wegen der niedrigen Wärmeleitfähigkeit.
- Sorgen Sie für eine ausreichende Belüftung.

4. Oberflächenbehandlung und Holzschutz
Holz im Außenbereich muss vor UV-Strahlung, Wasser und Schimmel geschützt werden. Ideal ist eine Kombination aus Imprägnierung und Lasur mit UV-Filter. Im Inneren der Sauna wird das Holz weder lackiert noch gestrichen – es genügt, es mit Paraffinöl zu behandeln. Dadurch wird das Eindringen von Schweiß verhindert und die Lebensdauer des Materials verlängert.
Für Außenwände empfehlen sich Lasuren in den Farbtönen Teak, Kiefer oder Zeder. Geeignet sind öl- oder wachshaltige Lasuren mit offener Porenstruktur, die:
- das Holz nicht versiegeln – sie lassen es „atmen“ und verringern das Risiko von Rissen
- sich nicht wie Lacke oder dickschichtige Lasuren ablösen
- sich leicht ohne Abschleifen durch einfaches Nachstreichen auffrischen lassen
- UV- und wasserbeständig sind
Synthetische Lasuren (z. B. auf Alkydbasis) sind für Saunen ungeeignet – sie bilden eine zu dichte Schicht, die sich bei Temperaturschwankungen ablösen kann.
Zum Schutz der Sauna empfehlen wir:
Osmo Schutz-Öl-Lasur
- auf Basis natürlicher Öle
- wasserabweisend, UV-beständig, schimmelresistent
- ideal für Außenverkleidungen, Blockhäuser und Saunen
Remmers HK-Lasur
- professionelle Dünnschichtlasur
- widersteht Feuchtigkeit und UV-Strahlung, ideal für Außenbereiche

5. Erstes Saunieren
Nach dem Abschluss der Bauarbeiten führen Sie einen Probelauf durch – heizen Sie die Sauna auf 80–90 °C auf. Diese Temperatur sollte innerhalb von etwa 60 Minuten erreicht werden. Überprüfen Sie die Dichtigkeit der Tür sowie die Funktion der Belüftung.

6. Innensauna – kompakte Alternative für Zuhause
Wenn kein Außenbau möglich ist, kann eine Sauna auch im Haus installiert werden. Am häufigsten wird sie im Badezimmer, Keller oder Technikraum eingebaut. Innensaunen verwenden elektrische Öfen, haben kompaktere Abmessungen und eine kürzere Aufheizzeit.

7. Kosten und Wartung
Die Kosten für eine selbstgebaute Außensauna liegen in der Regel zwischen1 199 und 3 599 € – je nach Größe und Qualität der verwendeten Materialien. Zur regelmäßigen Wartung gehören die Überprüfung der Dichtigkeit und Belüftung, der Austausch der Saunasteine sowie die Erneuerung des Anstrichs.
Behandeln Sie das Holz mindestens einmal pro Jahr und reinigen Sie die Bänke mit einem milden Reiniger. Außen sollte die Lasur je nach Witterung alle 3–5 Jahre erneuert werden.
Abschließend
Wenn Sie Ihre Sauna mit eigenen Händen bauen, schaffen Sie nicht nur einen Ort der Entspannung, sondern auch ein Gefühl von Stolz. Die Kombination aus hochwertigem Holz, sorgfältiger Dämmung und dem richtigen Oberflächenschutz sorgt dafür, dass Ihnen Ihre Sauna viele Jahre lang Freude bereitet.
